Inhalt
- Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)?
- Wer erstellt den iSFP?
- Wie ist der Ablauf bei einem iSFP?
- Kosten und Förderung für den iSFP
Die energetische Sanierung von Wohngebäuden wird immer wichtiger, nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) spielt dabei eine zentrale Rolle. Doch was genau ist ein iSFP und wie können Hausbesitzer davon profitieren?
Was ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)?
Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) bietet maßgeschneiderte Vorteile für die energetische Sanierung Ihres Hauses, da er spezifisch auf Ihre Bedürfnisse und die baulichen Gegebenheiten zugeschnitten ist. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung Ihrer Investition, denn es werden genau die Maßnahmen priorisiert, die die größten Energieeinsparungen und Kostenreduktionen versprechen. Solche gezielten Verbesserungen erhöhen nicht nur die Energieeffizienz Ihres Hauses, sondern steigern auch dessen Marktwert erheblich, da modernisierte Immobilien begehrter sind und höhere Preise erzielen
Darüber hinaus bietet die Erstellung eines iSFP durch einen zertifizierten Energieberater nicht nur eine zuverlässige Grundlage für die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen, sondern auch die Möglichkeit, von staatlichen Förderprogrammen zu profitieren. Diese Förderungen können die Kosten für die Erstellung des Sanierungsfahrplans und die damit verbundenen Sanierungsarbeiten erheblich reduzieren, indem sie finanzielle Unterstützung und steuerliche Anreize bieten.
Wer erstellt den iSFP?
Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) erfordert spezielles Fachwissen und Erfahrung im Bereich der Energieeffizienz. Da der Begriff Energieberater nicht geschützt ist, sollten Hausbesitzer sich stets an die sogenannten Energieeffizienz-Experten richten. Sie sind in der Energie-Effizienz-Liste (EEE-Liste) einsehbar. Förderungen können nur beantragt werden, wenn der iSFP von einem Energieeffizienz-Experten beauftragt wurde. Zudem muss dieser von der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zugelassen sein.
Wie ist der Ablauf bei einem iSFP?
Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans beinhaltet vier wesentliche Schritte:
Erstberatung
Ein qualifizierter Energieberater besucht Ihr Haus, um eine erste Einschätzung der energetischen Situation zu erhalten. Dies beinhaltet die Prüfung des aktuellen Zustands der Gebäudehülle, der Heizungsanlage und anderer relevanter Systeme. Der Energieberater erfasst zudem Ihr individuelles Nutzungsverhalten, um später maßgeschneiderte Empfehlungen geben zu können.
Maßnahmenvorschläge
Auf Basis der Erstberatung entwickelt der Energieberater konkrete Sanierungsvorschläge. Diese Vorschläge umfassen typischerweise Verbesserungen an der Gebäudehülle, der Heiztechnik sowie der Installation effizienterer Energiesysteme. Jeder Vorschlag wird hinsichtlich Kosten, Einsparpotenzial und zeitlicher Umsetzbarkeit bewertet.
Planerstellung
Der Berater fasst alle Daten und Empfehlungen in einem detaillierten Sanierungsfahrplan zusammen. Dieser Plan dokumentiert den Ist-Zustand des Gebäudes, die vorgeschlagenen Maßnahmen und die erwarteten Energieeinsparungen. Er enthält auch Informationen zu den jeweiligen Kosten und gibt einen Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen vor.
Abschlussberatung
Nach Fertigstellung des Plans findet ein abschließendes Gespräch zwischen Ihnen und dem Energieberater statt. In diesem Gespräch werden alle Aspekte des Sanierungsfahrplans besprochen, und Sie erhalten Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Anpassungen vorzuschlagen. Am Ende des Gesprächs erhalten Sie den finalen Sanierungsfahrplan, der als Leitfaden für die bevorstehenden Sanierungsarbeiten dient.
Kosten und Förderung für den iSFP
Die Kosten für die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans können je nach Größe des Gebäudes und der Komplexität der erforderlichen Beratung variieren. Für Ein- und Zweifamilienhäuser liegen die durchschnittlichen Kosten für einen iSFP in der Regel zwischen 800 und 1.000 Euro.
Die Erstellung eines iSFP wird staatlich gefördert, um die energetische Sanierung von Wohngebäuden zu unterstützen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erstattet bis zu 80% der förderfähigen Beratungskosten. Der maximale Förderbetrag beträgt dabei 1.300 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser.
Zusätzlich zu dieser Basisförderung gibt es den iSFP-Bonus von 5 Prozent, wenn die im Sanierungsfahrplan vorgeschlagenen Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Dieser Bonus ist ein Anreiz, die empfohlenen energetischen Verbesserungen durchzuführen und kann die Gesamtförderung für Sanierungsmaßnahmen erhöhen.
Hinweis zur Förderung
Beachten Sie: Es kann nur dann ein Antrag auf Förderung gestellt werden, für die Erstellung des iSFP ein Energieeffizienz-Experte beauftragt wurde. Zudem muss der Beratungsbericht folgende Angaben enthalten:
- Primärenergiebedarf: Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes, inklusive aller Energiequellen
- Endenergiebedarf: Direkt am Gebäude verbrauchte Energie für Heizung, Warmwasser, etc.
- CO2-Emissionen: Ausstoß von CO2 aufgrund des Energieverbrauchs
- Energiekosten: Jährliche Kosten für Energie, basierend auf dem aktuellen Verbrauch
- Geschätzte Gesamtinvestitionskosten: Kostenübersicht für die vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahmen
- Instandhaltungskosten: Voraussichtliche Kosten für die Instandhaltung nach der Sanierung
- Fördermöglichkeiten des Bundes: Übersicht über relevante Förderprogramme und Zuschüsse